Schnellreagiert

Kompakte und gleichzeitig flexible Sägelinie

Vor genau zwei Jahren brannte das Sägewerk Kirchner in Radstadt komplett nieder. Der Wiederaufbau stand sofort wieder fest. Und auch die Ausrüster waren rasch zur Stelle.

Es ist wohl mit das Schlimmste, was einem Holz verarbeitenden Betrieb passieren kann: Am 29. Dezember 2017 brannte das komplette Sägewerk inklusive Sortieranlage von Kirchner, Radstadt, nieder. Und das, nachdem man 2017 die Einschnittaggregate modernisiert hatte und gerade dabei war, eine neue Seitenwarensortierung in Betrieb zu nehmen. „Der Wiederaufbau stand für uns sofort wieder fest“, erinnert sich Norbert Kirchner. Er führt gemeinsam mit Robert Kirchner die Geschicke des 1925 gegründeten Familienbetriebes. Das Unternehmen belieferte schon vor dem Großbrand überwiegend Hobelwerke, die Platten- und Leimholzhersteller mit qualitativ hochwertiger Ware. Das sollte auch nach dem Neubau so bleiben, ebenso wie die Einschnittskapazität von rund 100.000 fm/J im Einschichtbetrieb. Beim Wiederaufbau entschied man sich erneut für eine Spaner- Profilierlinie.

Die Entscheidung fiel auf eine Anlage von SAB, Bad Berleburg/DE. Der Maschinenausrüster realisierte als Generalunternehmen das Projekt gemeinsam mit Alfha, Finnentrop/DE. Die beiden Unternehmen pflegen seit Langem eine sehr gute Zusammenarbeit. „Anfang Januar kam SAB-Geschäftsführer Heinrich Fischer zu uns und hat uns kurze Zeit später ein tolles Konzept vorgestellt“, erläutert Norbert Kirchner. Die Planung und der Wiederaufbau geschahen unter großem Zeitdruck: Kirchner hat bereits im März 2018 die Anlagen bestellt, damit noch im September mit der Montage begonnen werden konnte. Das erste Holz lief schon im Februar 2019 über die Anlage.

„SAB und Alfha passen sehr gut zu uns – es sind auch Familienbetriebe mit kurzen Entscheidungswegen“, bestätigt der Geschäftsführer. Zudem war es ihm wichtig, dass es keine Schnittstellen und nur einen Ansprechpartner gibt.

Flexibles und kompaktes Konzept

Kirchner hatte eigentlich den „Luxus“, die Sägelinie in einer neuen Halle unterzubringen. Dennoch sind die Platzverhältnisse aufgrund der angrenzenden Bundesstraße sowie eines Bachs, der durch das Sägewerksgelände fließt, begrenzt. „SAB realisierte für uns eine flexible Anlage, die gleichzeitig kompakt ist“, beschreibt Wolfgang Kirchner, der für die Produktion zuständig ist. Beispielhaft nennt er etwa die mögliche geringe Stammlücke oder die rasche Wendemöglichkeit der geschnittenen Model.

Die Sägelinie ist auf Holzlängen von 3 bis 5 m und Durchmesser von 10 bis 45 cm ausgelegt. Den Vorschub beziffert SAB mit 40 bis 100 m/min. Der Part von SAB startet mit der Rundholzaufgabe. Nach der Vereinzelung passieren die Stämme die 3D-Messung von Alfha. Aufgrund dieser Daten ermittelt das Alfha- Optimized Cut-System das bestmögliche Schnittbild anhand der hinterlegten Brettdimensionen. Zu dem System gehört zudem die gesamte SPS-Ablaufsteuerung, Visualisierung und Optimierung. Die Arbeitsvorbereitung kann sowohl an der Anlage als auch vom Büro aus erfolgen. Dadurch gibt es keine Produktionszettel mehr.

Schritt für Schritt zum Schnittholz

Der erste Bearbeitungsschritt erfolgt mit dem Spaner 1 des Typs PSP 600 mit automatischer Stammeindrehung. Dieser erzeugt die ersten beiden planen Flächen. Nach einer 90°-Drehung folgt Spaner 2, ebenfalls des Typs PSP 600. Dieser kann das Holz auch diagonal ausrichten. Danach kommt die zweite 3D-Messung von Alfha: Für eine bestmögliche Wertschöpfung erfolgt auf Basis dieser Daten und der hinterlegten Seitenwarentabelle die Reoptimierung. Dabei werden Lage und Breite der bis zu sechs Seitenbretter neu berechnet und daraufhin die Fräser in den Profilieraggregaten PKA 300/2 beziehungsweise PKA 300/V4 bei jedem Kantling optimal positioniert.

Die nachfolgende Kreuzschnittmaschine des Typs KSM 300 trennt das Kantholz je nach Schnittbild auf. Diese Maschine bildet aus Doppelwellen- (DWNS 300-0) sowie Horizontalkreissäge (HS 300-0) eine Einheit. „Die Horizontalkreissäge setzen wir je nach Sortiment und Durchmesser ein“, meint Wolfgang Kirchner. Er zeigt bei diesen Aggregaten noch eine Besonderheit: SAB installierte ein Schnellwechselsystem für den Werkzeugwechsel. Ein Roboter greift sich den Einhang und setzt diesen in das Sägeaggregat. „Damit kann ein Mitarbeiter alleine den Werkzeugwechsel durchführen. Wenn alle Vorbereitungen getroffen sind, wechselt der Roboter beide Sägeblattbuchsen in drei bis vier Minuten“, bekräftigt der Säger. Außerdem kann der Einhang auf einer der acht Buchsenplätze vorbereitet werden.

Die Sägelinie weist eine weitere Spezialität aus: Die beiden Spaner, die Profilieraggregate sowie die Kreuzschnittmaschine sind mit Wasserdüsen ausgestattet. „Damit verringert sich die Staubentwicklung beim Sägen in der Halle erheblich, speziell bei trockenem Holz. Zudem erhöht dies die Standzeiten der Werkzeuge und ist wesentlich angenehmer für die Mitarbeiter“, sagt Wolfgang Kirchner.

Über die Sägeliniensteuerung hinaus lieferte Alfha sämtliche Bedienpunkte an der Anlage (etwas für Wartungsarbeiten) sowie das Hauptbedienpult. Letzteres ist standesgemäß in Holz gefertigt. Außerdem stammen sämtliche Elektroinstallationsarbeiten auf Finnentrop. Beim Rundgang verweist Wolfgang Kirchner auf die saubere Arbeit von Alfha: „Sämtliche Module und Schalter sind sauber beschriftet – sowohl im Schaltschrank also auch an der Linie und an der Visualisierung.“

„Wir haben mit den Ausrüstern die richtige Entscheidung getroffen“, bestätigt Norbert Kirchner und ist mit der Abwicklung seitens SAB und Alfha sehr zufrieden. Die beiden Ausrüster werden 2020 weiter gemeinsame Projekte bei mittelständischen Sägewerken realisieren.

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